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Unser Programm "inem opgrunt fun der welt" präsentiert Lieder der osteuropäischen Juden über ihre Verfolgung und Vernichtung durch den deutschen Nationalsozialismus. Einige der Lieder sind im Nachkriegsdeutschland noch nicht veröffentlicht; die Quellen stammen u.a. aus Rußland, den USA und Israel. Zu vielen wird die Geschichte ihrer Entstehung, das Schicksal der Texter und Komponisten oder ihre Funktion im jüdischen Widerstand erzählt. Unsere vierköpfige Gruppe hat diese Lieder in verschiedenen Instrumentierungen (Saxophon, Violine, Akkordeon, Cello, Gitarre) neu arrangiert.

Das Programm hat drei Abteilungen:
Zu Anfang singen wir Lieder aus der jüdischen Geschichte in Europa vor dem Holocaust. "sol sejn" zu Beginn entstand etwa 1920 und singt auf moderne Weise von dem uralten jüdischen Thema der Sehnsucht und der Utopie. Es folgen zwei damals verbreitete Lieder aus dem 19. Jahrhundert, eines über die "jiddische kinderlech" und ein Spottlied über die schockierte Reaktion der "chassidim" auf die Einführung der Eisenbahn, der damaligen technologischen Revolution. Schließlich folgt das älteste Lied dieser Abteilung, das "jam-lid", dessen hebräischer Text knapp tausend Jahre alt ist. Es wurde um die Jahrhundertwende ins Jiddische übersetzt und während des Holocausts mit Musik versehen. Auch dieses erzählt von der Sehnsucht nach dem gelobten Land.
Im Mittelteil werden Lieder gesungen und Geschichten erzählt über die Geschehnisse anfang der vierziger Jahre in Osteuropa: persönliche Schicksale in Polen, Galizien, dem Baltikum angesichts des "braunen umgliks", des braunen Unglücks der Verfolgung und Bedrohung jüdischen Lebens durch den Vernichtungsapparat der deutschen Nationalsozialisten. Es erklingen Wiegenlieder, Klagelieder, Ermutigungslieder und nüchterne Berichte über das, was geschah. Viele dieser Lieder wurden geschrieben (und gesungen) von Menschen, die im Widerstand organisiert waren: ein Anliegen unseres Programms ist , nicht nur das Leiden, sondern auch das Leben und den Kampf für das Überleben zu thematisieren.
Zum Schluß erklingt der "jiddisch tango", ein Lied der Überlebenden, die sich in New York getroffen haben: eine letzte Erinnnerung an die großartige Kraft jiddischer Liedkultur.
Zwischendurch spielen wir Instrumentalstücke, jiddische "nigunim", aus verschiedenen osteuropäischen Quellen gespeiste Tanzmusiken, die als "klezmer"-Musik die Musiker- und Zuhörerherzen beflügeln.

Wir machen während der Aufführung keine Pause, die Programmdauer beträgt in etwa knappe anderthalb Stunden. Außer Licht und Steckdose für den Verstärker brauchen wir keine besondere technische Unterstützung. Nur bei Veranstaltungsräumen größerer Art mit mehr als hundert Plätzen müßten wir uns deswegen nochmal gesondert in Verbindung setzen (wir bevorzugen allerdings den "kleineren" Rahmen.).
Nach einer kurzen Pause am Ende des Konzertes bieten wir gerne das Gespräch mit den Zuhörern an.
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